Insgesamt gibt es 34 offizielle Golfregeln, eigentlich eine überschaubare Anzahl. Jedoch gibt es viel mehr Spielsituationen, die nicht so einfach zu überblicken sind und es ist manchmal nicht leicht das Regelwerk auf jede Situation anzuwenden. Deswegen greift in manchen Fällen eine Expertenkommission der nationalen Golfverbände ein. In Deutschland ist der Deutsche Golf Verband (DGV) für strittige Fragen zuständig. Kann es dabei zu keiner Klärung kommen, können R&A sowie USGA beim Finden und Anwenden der korrekten Golfregeln helfen.
Entstehung von Golfregeln
Wie in jedem Sport ist ein Regelwerk notwendig, um Konflikte zwischen Sportlern zu vermeiden. Die ersten schriftlich festgehaltenen Golfregeln wurden im Jahr 1744 verfasst und stammen von den Gentleman Golfers of Leith. Der älteste Golfclub, der 1754 ins Leben gerufen wurde und bis heute am gleichen Standort anzutreffen ist, wird als Begründer der modernen Golfregeln bezeichnet: Der Royal & Ancient Golf Club of St. Andrews (R&A) legt noch heute die Regeln fest, nun aber in Zusammenarbeit mit der United States Golf Association (USGA). Die dort verabschiedeten Golfregeln gelten auf der ganzen Welt und werden alle 4 Jahre überarbeitet. Alle 2 Jahre geben R&A und USGA Entscheidungen zu den Golfregeln heraus, in denen viele denkbare Fälle und Auslegungen beschrieben werden. Dabei kommt es vor, dass Entscheidungen aus den vorigen Fassungen revidiert, völlig zurückgezogen oder überarbeitet werden und neue Entscheidungen dazu kommen.
Missverständnisse von Golfregeln
Viele Golfregeln werden falsch verstanden, weshalb der DGV die häufigsten Fragen, Missverständnisse und Antworten zusammengefasst hat. Der DGV hat in diesem Zuge das Online-Portal Rules4You gegründet, in dem auch Themen wie Etikette, Handicap, Spielformen, Amateurstatut und Kinder im Golfsport angesprochen werden. Droppen, Wasserhindernisse und andere tückische Situationen werden leicht verständlich erklärt, stellen jedoch keinen Ersatz für die offiziellen Golfregeln dar.
Golfregeln auf fremden Golfplätzen
Viele Golfclubs legen neben den offiziellen Golfregeln weitere Platzregeln fest, die zum Beispiel bestimmen wo sich Aus-Linien befinden. Ein Golfplatz bedarf einer umfassenden Pflege durch einen Greenkeeper und ist sehr kostenintensiv, weshalb die Regeln durch Verhaltensrichtlinien bei Neuanplanzungen und Biotopen ergänzt werden können. Zudem gibt es platzspezifische Besonderheiten, durch die Erleichterungen beim Golfspiel straflos in Anspruch genommen werden dürfen. Deswegen macht es Sinn sich die Golfregeln von fremden Golfplätzen gewissenhaft anzusehen – schließlich können davon Sieg oder Niederlage abhängen.